14.01.2020, von Schweizerisches Konsumentenforum

Wie beweist man, dass Schweizer Fleisch aus der Schweiz stammt?

Die Anforderungen der Konsumentinnen und Konsumenten beim Fleisch sind vielfältig: Deklaration der Herkunft, tiergerechte Haltung, ökologische Aufzucht usw. Einige der Forderungen scheinen dem Laien auf den ersten Blick technisch sehr anspruchsvoll zu sein. Wie kann man beispielsweise nachweisen, dass der Rindsbraten auf dem Teller tatsächlich von einem Tier stammt, welches in der Schweiz grossgezogen und geschlachtet wurde? Die Antwort ist faszinierend und nennt sich DNA-Herkunfts-Check. Beim DNA- Herkunfts-Check handelt es sich um ein bei Proviande angesiedeltes Rückverfolgbarkeitssystem der Schweizer Fleischbranche. Detaillierte Informationen finden sich unter: www.proviande.ch

1. Erfassen von Referenzproben

page1image8464

 

A) Der Schlachtbetrieb entnimmt jedem Rind und Kalb eine DNA-Referenzprobe und erfasst diese zusammen mit der Ohrmarkennummer in einer zentralen Datenbank.

 

 

page1image8632

 

B) Die Referenzprobe wird ins Labor gesandt, welches ein DNA-Profil erstellt.

 

 

 

page1image11736

 

C) DNA-Profil wird mit den Daten aus Schritt A) in der zentralen Datenbank von Proviande abgespeichert. Das DNA-Profil ist nun mit der Ohrmarkennummer verknüpft und somit auch mit allen Informationen aus der Tierverkehrsdatenbank.

 

 

2. Markt-Überwachung

page1image11904

 

A) Proviande sammelt Fleisch-Stichproben im Detail- und Grosshandel, in Fleischfachgeschäften und in Gastronomiebetrieben.

 

 

page1image1648

 

B) Die Fleisch-Stichproben werden ins Labor gesandt, wo ebenfalls ein DNA-Profil erstellt wird.

 

 

 

page1image1480

 

C) In der Datenbank von Proviande wird das DNA-Profil aus der Fleisch-Stichprobe mit den Referenzproben der Tiere verglichen.

 

 

3. Abgleich

page1image4672

 

A) Findet sich eine übereinstimmende Referenzprobe, spricht man von einem sogenannten “Match“ (= Übereinstimmung). Durch die Verknüpfung der Ohrmarkennummer mit der Tierverkehrsdatenbank ist nun ersichtlich, von welchem Tier das Fleisch im getesteten Produkt stammt.

 

 

page1image4840

 

B) Gibt es keine übereinstimmende Referenzprobe in der Datenbank, ist dies ein sogenannter „“No Match“. Das bedeutet, dass die Herkunfsdeklaration „“Schweiz“ nicht bestätigt wurde, was weitere Untersuchungen nach sich zieht.

 

 

Der DNA-Herkunfts-Check erhöht die Sicherheit in der gesamten Wertschöpfungskette von Fleisch, da auf jeder Stufe die Schweizer Herkunft nachgewiesen werden kann. Die Vorteile:

page1image12384Für Konsumentinnen und Konsumenten: Beim Kauf von Fleisch, Fleischerzeugnissen und Mischprodukten erhalten sie zusätzliche Sicherheit, dass Produkte mit deklarierter Herkunft Schweiz auch wirklich aus der Schweiz stammen.

Für die Fleischbranche: Sicherheit und Transparenz in der Weiterverarbeitung und im Weiterverkauf wachsen erheblich, weil bei Schweizer Fleisch auf jeder Stufe die genaue Herkunft der Fleischwaren bestimmt werden kann. Ab 2019 wird Proviande weitere Dienstleistungen anbieten, beispielsweise die Beprobung von Wareneingängen.

Für die Produzenten: Der DNA-Herkunfts-Check steigert das Vertrauen der Branche und der Konsumentinnen und Konsumenten in Schweizer Fleisch. Er hilft mit, die Nachfrage nach einheimischen Fleischprodukten zu steigern und auch die vergleichsweise höheren Preise zu rechtfertigen.

Mit freundlicher Unterstützung des Schweizerischen Fleischfachverbands SFF
Redaktionelle Bearbeitung: Dominique Roten