24.11.2021, von Schweizerisches Konsumentenforum

Prix Climat

Mit einer neuen Landwirtschaftskampagne, dem “Prix Climat”, widmen sich die Klima-Allianz und ihre Mitglieder und Partner den Geschichten von Menschen, die klimafreundliche Landwirtschaft betreiben. Mit Videos dokumentieren sie innovative Betriebe und Menschen und ehren Landwirt:innen mit dem Klimapreis. Denn ein breiter Wandel hin zu nachhaltiger Landwirtschaft trägt nicht nur zu einer Reduktion von Treibhausgasemissionen bei, sondern ist auch gut für die Gesundheit und schmeckt. 

Die Landwirtschaft hat ein Imageproblem. Seit Jahren werden Landwirt:innen für die negativen Auswirkungen auf die Natur,  wie etwa Wasserverschmutzung, den Verlust der Biodiversität und den Ausstoss von Treibhausgasen verantwortlich gemacht.
Jedoch haben sich bereits jetzt zahlreiche Landwirt:innen dazu entscheiden, durch innovative Lösungen das Klima und die Biodiversität zu schützen. Mit neuen Produktionsmethoden, Abläufen und Produkten, erfinden sie das Essen, welches auf unsere Teller kommt, neu. Dadurch können sie weitgehend CO2-neutral oder gar klimapositiv wirtschaften, sprich: Sie speichern mehr Treibhausgase, als sie ausstossen. Umso wichtiger ist es, diese Pionier:innen zu unterstützen, ihre Arbeit und ihren Beitrag zur Eindämmung der Klimaerhitzung wertzuschätzen und hervorzuheben.
Genau das ist das Ziel der Prix Climat Kampagne, welche die Klima-Allianz in diesem Jahr ins Leben gerufen hat. Das Interesse war gross: Nach einer Ausschreibung haben sich über 60 Landwirt:innen beworben, um ihre innovativen Ansätze aufzuzeigen. Nach einer ersten Auswahl werden nun in einer Reihe von Videos die Betriebe der sechs nominierten Finalist:innen einem breiten Publikum zugänglich gemacht.

Die Videos zeigen, wie Landwirt:innen vermehrt auf Pflanzen setzen, die von Menschen direkt verzehrt werden können, anstatt auf den vorhandenen Flächen Futter für Tiere anzubauen. Ob Hafer, Linsen und Hirse: Wenn die Landwirtschaft der steigenden Nachfrage nach pflanzenbasierten Proteinen entgegenkommt, kann sie massgeblich zur Senkung des CO2-Austosses beitragen und zugleich den Selbstversorgungsgrad der Schweiz auf bis zu 80 Prozent steigern. Der Prix Climat Finalist Urs Marti erklärt im Videoporträt wieso er schon früh umgestiegen ist: «Hafermilch ist die nachhaltigste Alternative zu Kuhmilch auf unseren Breitengraden. Er wächst hier sehr gut, ist sehr robust und braucht nicht viel Dünger. Zudem passt Hafer ideal in die Fruchtfolge: In drei aufeinander folgenden Jahren kann ich Speisehafer aussäen.»
Doch auch Landwirt:innen mit standortgerechter Tierhaltung können mit innovativen Ansätzen massgeblich zur Eindämmung der Klimakrise beitragen. Wenn Hühner und Schweine beispielsweise frei im Obstanbau herumlaufen können, ermöglichen sie, dass der Boden mehr CO2 speichert. Die Tiere dienen zudem als natürlicher Schutz gegen Insekten und machen den Einsatz von Pestiziden und Maschinen überflüssig.
Von Mobgrazing zu Agroforst: Die sechs Finalist:innen zeigen in ihren Porträtvideos zahlreiche weitere Ansätze auf und hoffen, auch andere Landwirt:innen dafür inspirieren zu können. Wer mit seinem/ihrem innovativen Ansatz am meisten überzeugt, zeigt sich im März 2022: Dann nämlich kürt die ganze Schweiz mittels Online Voting und eine Fachjury an einer Preisverleihung den/die Gewinner:in mit dem Prix Climat. Für den Wandel hin zu einer ökologischen, tierfreundlichen und widerstandsfähigen Landwirtschaft sind grosse Veränderungen nötig. Der Prix Climat zeigt auf, dass diese nicht nur möglich sondern auch rentabel sind und mancherorts bereits existieren.

Autorenangabe: Klima-Allianz Schweiz
Mehr zum Prix Climat: https://www.prixclimat.ch