13.10.2021, von Carl-Philipp Frank

Chips & Chips

Weltweit herrscht momentan ein Mangel an Chips, oder besser gesagt: Computerchips, sogenannten Halbleitern. Der Schweiz mangelt es auch an Chips. Allerdings an denen aus “Härdöpfel”. Für die Leser, die nicht so am Ball sind, gibt’s hier einen kurzen Einblick in die bizarre Chip-Situation.

Apple hat soeben bekannt gegeben, dass sie aufgrund des Chipmangels 10 Millionen (!) iPhones weniger als geplant herstellen. Das muss man sich einmal vorstellen: Vom neuen Flaggschiff, dem iPhone 13 Pro, der Königsklasse (mindestens für ein, zwei Monate) kann das wertvollste Unternehmen der Welt nicht genug produzieren. Und zwar nicht aus finanziellen Gründen. Nein, das Problem ist schlicht und einfach, dass nicht genug Komponenten vorhanden sind. Ein unglückliches Zusammenspiel von Umständen (unter anderem auch eine gewisse Pandemie) haben dazu geführt, dass weltweit seit gut einem Jahr Halbleiterhersteller dem Angebot nicht mehr nachkommen. Dementsprechend leidet natürlich nicht nur Apple – die gesamte Tech-Branche ist betroffen. Von der Automobilindustrie über Computerherstellen bis zu Hundeschermaschinen. Wo Elektronik im Einsatz ist, sind auch Chips.

Sind dies die Früchte der globalisierten Gesellschaft? Wahrscheinlich. Ich kann mir keine neue Grafikkarte kaufen, weil wegen eines Schneesturms in Texas die Chipmanufaktur stilllag. Aber wäre es auch anders möglich gewesen? Wahrscheinlich eher weniger. Es gibt einfach gewisse Produkte, die man nicht “entglobalisieren” kann. Es ist zum Beispiel absolut sinnfrei, lokale Computerproduktionen auf der ganzen Welt aufzubauen.

Allerdings gibt es ja auch andere, lokale Produkte, an denen es auch mangeln kann. Wie zum Beispiel Kartoffeln. Da der Sommer dieses Jahr ja buchstäblich ins Wasser gefallen ist, fiel auch die Kartoffelernte hundslausig aus. Die Folge: Chipsproduzenten haben nicht mehr genug Rohmaterial zum Verarbeiten. Experten meinen, wir würden den Chips-Mangel spätestens um Weihnachten herum spüren, wenn die Gestelle leer bleiben. Welch eine Ironie…

Übrigens: Die BBC haben einen äusserst informativen Bericht zur sogenannten Chip-Shortage verfasst (auf englisch). Hier gehts zum Artikel!