Rezepte und Geschichten
Ach, welch eine Zeit wir gerade durchlaufen. Draussen ist es kalt, trüb, regnerisch, und mancherorts rieseln bereits die ersten Flöckchen. Wenn man sich das Sortiment der grösseren Detailhändler ansieht, könnte man fast schon meinen, Heiligabend stünde vor der Tür. Für mich ist es aber langsam aber sicher Zeit, mit dem Backen zu beginnen. Zum Winter (und auch Herbst) gehören Guetzli einfach dazu. Also schleunigst an den PC – Rezepte suchen!
Ich bin ein grosser Freund von physischen Kochbüchern, versteht mich da nicht falsch. Aber irgendwann hat man auch einmal genug von Wildeisens Weihnachtsträumen. Und da bietet sich halt die Vielfalt des Internets an. Es gibt unzählige Seiten für Rezepte aller Arten, wie zum Beispiel gutekueche.ch oder fooby.ch. Die sind toll, denn sie kommen überschaubar daher, sind nutzerfreundlich und liefern das was sie sollen: Rezepte.
Dann gibt es aber auch noch die Foodblogs. Während reguläre Blogs nach und nach dem Podcast weichen, sind Foodblogs wie Pilze aus dem Boden geschossen. Sie liefern aber etwas anderes als herkömmliche Kochseiten. In diesen Blogs findet man in der Tat Rezepte, aber der Weg dahin ist lang, meist langweilig und unlustig. Ich staune oft, wie lange ich scrollen muss, bis ich zum eigentlichen Rezept komme. Der Artikel beginnt dann mit irgendeiner belanglosen Anekdote, die sich über unzählige Zeilen streckt. Zum Beispiel so: “Letzthin habe ich meinen Sohn beobachtet, wie er mit einer Gummiente im Badezimmer spielte. Da kam mir unweigerlich die Geschichte meiner Urgrossmutter vor Augen, die damals, 1929, während der stalinistischen Herrschaft, im Gulag verstarb.” Und irgendwie endet das Ganze dann immer mit einen äusserst losen Bezug zu den Spekulatziusguetzli, deren Rezept dann zuunterst unten steht.
Manche Leute mögen sich so etwas antun. Ich meinerseits habe nach so einem Blogpost wunde Finger und trockene Augen. Darum, liebe Foodblogger: Macht doch mehr Food, weniger Blog. Sonst macht ihr uns ja noch Konkurrenz 😉