Unvereinbar: Die Standpunkte der Konsumenten-Organisationen zu den Agrar-Initiativen
Überraschend objektiver Beitrag im Nebelspalter (war das nicht mal eine Satirezeitschrift?) über die Konsumentenorganisationen kf und SKS, die häufig nicht einer Meinung sind, sich aber gegenseitig respektieren (auch wenn behauptet wird, sie gifteln gegeneinander). Konkret geht es um die Agrar-Initiativen. Während der SKS zweimal ja empfiehlt, lautet unsere Wahlempfehlung zweimal nein. Das kann verwirren, muss es aber nicht, schliesslich sind auch Konsumenten keine homogene Gruppe, in der alle die gleiche Meinung haben.
Konkret auf die Agrar-Initiativen bezogen, gehen die Denkweisen tatsächlich weit auseinander:
Schweiz. Konsumentenforum kf (empfiehlt 2x nein)
“Der Pestizideinsatz ist in den letzten Jahren kontinuierlich zurückgegangen und kann auch weiterhin reduziert werden. Aber ohne einen Minimaleinsatz von Pflanzenschutzmitteln drohen Schimmelbefall, Ernteausfälle und Qualitätseinbussen bei Früchten und Gemüsen. Diese Produkte lassen sich schlecht vermarkten und landen im besten Fall in der Biogasanlage.”
Schweiz. Konsumentenschutz SKS (empfiehlt 2x ja)
“Die heutige Lebensmittelproduktion ist nicht nachhaltig und gefährdet langfristig die Verfügbarkeit von gesunder Nahrung und sicherem Trinkwasser in der Schweiz. Der sogenannte Pflanzenschutz belastet ausserdem die Biodiversität und Bodenfruchtbarkeit.”
Uns mag man vorwerfen, wir seien mit dieser Aussage zu wirtschaftsfreundlich, dem SKS er sei zu realitätsfremd. Was uns gemeinsam ist: Wir wollen beide nicht den Status Quo in der Landwirtschaft beibehalten, wir wollen beide, dass es tiefgreifende Veränderungen gibt. Die Frage ist bloss, mit welchen Mitteln? Diese Meinungsbildung überlassen wir Ihnen.
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Dominique Roten
Konsumentenforum