Der kurze Blick in die langen AGB
Die dunklen Herbstabende, das regnerische Wetter machen wenig Lust auf Spaziergänge durch Laub und den ersten Schnee – und schon gar nicht auf Einkaufen. Wie gemütlich, einfach vom Sofa aus eine Bestellung aufgeben, als sich zwischen vielen Menschen mit beginnendem Weihnachtsstress zu drängeln. Der Internetkauf geht leider aber nicht immer so reibungslos vonstatten, wie man sich dies vorstellt. Das Produkt kommt beschädigt an, funktioniert nicht oder man hat es sich bis zur Lieferung doch anders überlegt. Probleme mit online-gekaufter Ware anzugehen kann je nach Unternehmen mühsam sein. Im Folgenden möchte ich Ihnen einige Ratschläge geben, auf welche Punkte Sie beim nächsten Online-Kauf achten sollten, um zu entscheiden, ob Sie vom Onlineshop Ihrer Wahl bestellen möchten.
Es ist wichtig zu wissen, dass es in der Schweiz – im Unterschied zu den angrenzenden Ländern – kein gesetzliches Rückgaberecht für Kunden gibt. Es steht den Unternehmen frei, ihren Kunden ein solches einzuräumen. Sind Sie sich bei Ihrer Bestellung also noch unsicher und wissen nicht, ob Sie das Produkt behalten möchten, vergewissern Sie sich, dass der Online-Shop Rücksendungen annimmt und unter welchen Bedingungen. Falls das Unternehmen ein Rückgaberecht garantiert, sollten Sie sich zusätzlich informieren, an welche Adresse die Rücksendungen verschickt werden müssen. Nur weil Sie auf einer Schweizer Internetseite einkaufen, heisst das nicht gleich, dass die Rücksendungen ebenfalls in die Schweiz erfolgen müssen. Gerade beim Kleiderkauf kann es vorkommen, dass Sie die Bestellung nach Asien zurückschicken müssen. So kommen zusätzliche Kosten auf Sie zu, denen Sie sich bereits beim Kauf bewusst sein sollten.
Es ist auch ratsam, sich über die Garantie zu informieren (das Gesetz spricht von Gewährleistung). Nach dem Schweizerischen Obligationenrecht hat der Käufer die Wahl, den Vertrag rückgängig zu machen, eine Minderung des Kaufpreises zu verlangen oder ein gleichwertiges Ersatzprodukt zu fordern. Diese Bestimmungen können jedoch von den Unternehmen in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen abgeändert oder sogar aufgehoben werden. Häufig behalten sich die Unternehmen das Recht vor, zu entscheiden, wie im Garantiefall zu verfahren ist. Die Möglichkeit, vom Vertrag zurückzutreten, ist in den meisten Fällen ausgeschlossen. Wenn Sie einen Mangel am Produkt feststellen, ist es wichtig zu wissen, dass die Frist für die Reklamation oft sehr kurz ist. Informieren Sie in diesem Fall das Unternehmen umgehend über den Mangel und dokumentieren Sie ihn mit Fotos.
Ein seriöser Onlineshop zeichnet sich unter anderem von einem korrekten Impressum ab, welches die Firmenadresse, Kontaktmöglichkeiten sowie rechtliche Informationen beinhaltet. Auch wenn Allgemeine Geschäftsbedingungen abschreckend sind und die wenigstens von uns alles von vorne bis hinten durchlesen, lohnt sich ein kurzer Blick. Halten Sie dabei Ausschau nach Schlagwörtern wie Garantie oder Rücksendungen (mit der Suchfunktion im Internet ganz einfach 😉) und lesen Sie diese durch, um zu entscheiden, ob Sie von diesem Onlineshop bestellen wollen. Falls Sie immer noch unsicher sind, schauen Sie sich Bewertungen zu diesem Shop an. Finden Sie kaum oder gar keine Bewertungen kann dies auf einen erst kürzlich erstellten Shop hinweisen. Überwiegend positive Bewertungen könnten gefälschte oder gekaufte Bewertungen sein, während überwiegend schlechte Bewertungen ein Warnsignal für Sie sein sollten. Weitere nützliche Informationen zum Thema unseriöse Onlineshops finden Sie beim Verein STOP PIRACY.