04.04.2025, von babettesigg

Stop Nanny-State!

Bern, 4. April 2025. Gemeinsam mit SwissRetailFederation, dem Schweiz. Gewerbeverband und Gastrosuisse startete das Konsumentenforum die Kampagne www.bin-kein-baby.ch. Die Tendenz, dass je länger, je mehr Verbote den Alltag bestimmen und der Staat die Funktion einer Nanny übernimmt, welche die Konsumenten an der Hand nimmt, stösst vielen sauer auf.

Fleisch. Fett. Zucker. Schokolade. Salz. Wein. Werbung. Autofahren. Garten. Und vieles mehr – zu guter Letzt, aber nicht weniger dramatisch, sogar die Sprache: das alles und mehr soll reguliert werden oder ist bereits reguliert. Konsumenten wird je länger, je mehr die Fähigkeit abgesprochen, zu vergleichen, zu wählen und das zu erstehen, was für sie passt. Was ihnen gefällt. Denn genau das macht das Konsumerlebnis doch aus: aus verschiedenen Angeboten und Werbung – ohne sie verlören die Konsumenten einen wichtigen Informationskanal und somit einen Entscheidungsträger – das Passende auszuwählen. Bio oder konventioneller Anbau. Vollmilch oder Haferdrink. öV oder Auto. Cervelat oder Filet. Plant based or real veal, um es neudeutsch zu sagen; teurer oder günstiger. Ja, und auch: gesund oder weniger gesund. Das nennt man Wahlfreiheit, das nennt man auch Selbstverantwortung. Diese wird uns allerdings immer mehr genommen.

«Jetz’ isch gnueg – ça suffit maintenant ! Basta !»

Das Konsumentenforum wehrt sich gegen diese unerwünschte Bevormundung, gegen diese im Kern vermutlich sogar gutgemeinte Willkür. Wir wollen selber entscheiden, wollen selbständig Verantwortung tragen für unser Tun und Handeln. Wir brauchen kein Kindermädchen, das uns an der Hand nimmt und durch den Dschungel der Konsumwelt führt. Wir lassen uns auch gern einmal verführen, konsumieren vielleicht manchmal scheinbar unvernünftig – aber das ist Demokratie. Als liberale Konsumentenorganisation ist es uns ein grosses Anliegen, dass alle Konsumenten gute Produkte in unterschiedlichen Preislagen ganz nach ihrem Budget erstehen können. Es kann nicht sein, dass preisgünstige Produkte vom Markt verschwinden, weil sie die hohen Nachhaltigkeitsansprüche nicht erfüllen können. Es geht nicht an, dass energiereiche, oft süsse Kleinigkeiten, die für viele einen kleinen Glücksmoment verheissen, nicht mehr beworben werden dürfen – denn wer setzt die Grenze wo an? Heute Gummibärli, morgen pain au chocolat, übermorgen Weissbrot? Hört doch auf.

Das Konsumentenforum engagiert sich seit Jahren gegen diesen ausufernden Bürokratismus, der Verbote androht oder gar verhängt. Politik, bleibe pragmatisch! Verwaltung, besinne Dich aufs Wesentliche! Wir sind Bürger eines Landes, das auf freie Marktwirtschaft setzt – lasst uns Entscheidungen selbst treffen. Dass wir das können, beweisen wir schliesslich dadurch, dass wir fähig sind, alle drei Monate unsere Verfassung via Volksabstimmung zu ändern. Lasst die Nanny, wo sie hingehört: im Kindergarten.