kf-Magazin
Das Magazin “konsum.ch” des Schweizerischen Konsumentenforums erscheint viermal jährlich zeitgleich mit den parlamentarischen Sessionen in Bern und wird an sämtliche National- und Ständeräte aller Parteien abgegeben. Darüber hinaus kriegen alle Mitglieder des Konsumentenforums die Hefte per Post zugeschickt. Thematisch bewegt sich das Heft nah an der Politik: aktuelle Abstimmungsvorlagen, die Konsumthemen betreffen, werden im Magazin ausgiebig diskutiert. Zusätzlich werden konsumrelevante Informationen aufbereitet, wie bspw. Produktwarnungen und -tipps.
Unser neustes Magazin
Liebe Leserinnen und Leser
Ein Highlight dieses Jahres waren für viele Menschen in der Schweiz nicht die EM oder die olympischen Spiele, sondern das Konzert von Taylor Swift. Viele Medien haben darüber berichtet, und es gab unzählige Videos auf Social Media. Dass es in den sozialen Medien oft ruppig und empathielos zugeht, ist kein Geheimnis. Doch unter allen Artikeln und Videos, die sich um Taylor Swift drehten, entstand eine riesige Lawine aus Hass und Unmut.
Ich habe mich gefragt, warum sich so viele Menschen über eine erfolgreiche Frau aufregen können. Versteckt sich die Antwort vielleicht schon in meinem vorangegangenen Satz: erfolgreiche Frau?
Ich habe Kommentare gelesen, die behaupteten, dass diese Frau überbewertet, ihr CO2-Ausstoss unmöglich hoch sei und die Tickets viel zu teuer wären. Doch wenn wir ehrlich sind, könnten diese Kritikpunkte auch auf viele andere Stars und Grossveranstaltungen zutreffen. Warum also dieser spezifische Fokus auf Taylor Swift?
Könnte es sein, dass hier ein tieferliegendes Problem zum Vorschein kommt? Vielleicht zeigt sich in diesen Reaktionen eine allgemeine Abneigung gegen Frauen, die es an die Spitze geschafft haben. Frauen, die stark und unabhängig sind, stossen leider noch immer auf Widerstand in einer Gesellschaft, die oft unbewusst Männer bevorzugt. Ein weiteres Beispiel: Kamala Harris…
Dieses gesellschaftliche Spiegelbild sollte dazu anregen, nachzudenken und unsere Perspektiven deutlich zu erweitern. Wir haben genug andere Probleme auf dieser Welt, und wenn eine Frau so viele andere Frauen wie auch Männer begeistern kann, sollten wir versuchen, auch wenn es nicht der eigene Musikgeschmack ist, anderen Menschen diese Freude zu gönnen. Lassen wir den Hass beiseite und freuen wir uns mit ihnen, anstatt unseren Unmut zu verbreiten.
Ruth Dickenscheid
Schweizerisches Konsumentenforum kf